Der Bachelor ist endlich in der Tasche. Die Thesis und das Abschlusszeugnis zieren voller Stolz Ihre Schrankwand. Die Graduierungsfeier mit den Studienkollegen und Professoren war der Wahnsinn. Ihre Eltern, Freunde und Partner sind stolz auf Sie! Schweiß und Tränen haben Sie in den letzten Jahren vergossen. Schritt für Schritt kamen Sie dabei dem großen Ziel näher. Nun haben Sie es geschafft! Sie sind einer von Ihnen – ein Wirtschaftsingenieur!
Bereit die Welt zu verändern und mit Ihrem erlernten Wissen Großes zu bewegen, stehen Sie nun vor der nächsten Hürde – einen Job zu finden und die Karriereleiter, ehrgeizig wie Sie sind, nach oben zu erklimmen!
Nein, ich korrigiere mich: Nicht nur einen Job zu finden, sondern den für SIE richtigen Job zu finden!
Als Wirtschaftsingenieur wird einem nachgesagt, dass man fast alles kann und doch nichts richtig. Wirtschaftsingenieure bilden eine wichtige Schnittstelle in Unternehmen. In dieser Funktion denken sie über einzelne Abteilungsgrenzen hinaus und sehen das große Ganze. Sei es als Produktmanager, Projektmanager oder vieles mehr. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Globalisierung, Vernetzung und Kommunikation eine noch nie dagewesene Dynamik entwickelt hat und immer weiter zunehmen wird, sind Wirtschaftsingenieure gefragter denn je. Ihnen stehen alle Möglichkeiten offen, nur müssen Sie die Richtige ergreifen.
Doch was ist die richtige Wahl? Und vor allem, wie treffen Sie die richtige Wahl?
Bevor ich Ihnen diese Frage beantworten möchte, habe ich ein Beispiel aus meinem Freundeskreis, das ich Ihnen kurz skizziere und welches Ihnen möglicherweise ebenfalls nicht unbekannt ist. Einige meiner Freunde haben bereits erfolgreich ein Studium abgeschlossen und sind seit einigen Jahren in der Industrie tätig. Sei es als Bauingenieur, Entwickler oder als Wirtschaftsingenieur. Sind die Arbeitsfelder und Branchen noch so unterschiedlich, verbindet sie doch ein wichtiger Aspekt. Auf die Frage, wie ihnen die Arbeit und die ihnen aufgetragenen Aufgaben gefallen, antworten die meisten meiner Freunde: „Na ja, ist schon ganz okay… Ich sag es mal so, ich bekomme ein gutes Gehalt.“ Um es also auf den Punkt zu bringen, meine Freunde sind mit ihrem Job nicht vollends zufrieden. Doch anstatt das Unternehmen zu wechseln und den für sie passenden Beruf zu finden, versuchen sie ihre Unzufriedenheit mit dem monatlichen Gehalt zu kompensieren und zu entschuldigen.
Doch dies ist der falsche Weg! Das Verdrängen der eigenen Ziele und Erwartungen führt nicht zu einem glücklichen, erfüllten Leben! Eines Tages werden auch Sie über Ihre letzten 20, 30 oder 40 Berufsjahre nachdenken und Ihre nicht ergriffenen Entscheidungen bereuen. Typische Aussagen wie „Ja, dafür hab ich ja in ein paar Jahren noch genügend Zeit für.“ oder „Mir gefällt es zwar nicht sonderlich, doch für eine paar Jahre mache ich diesen Job jetzt, da ich gutes Geld verdiene..“ halten Sie von der richtigen Entscheidung ab! Damit schieben Sie Ihre Unzufriedenheit nur auf und verdrängen die Tatsachen. Dieser Blogbeitrag soll Ihnen einen Weg aufzeigen, mit dem Sie die richtigen Entscheidungen treffen können!
[1]Abb.1
- Voraussetzung, um die die richtige Wahl treffen zu können
„Wenn ein Mensch weiß, warum er hier ist, hat er den >Zweck seiner Existenz< erkannt. Im Laufe seines Lebens stellt der Mensch vielleicht fest, dass er 10, 20 oder Hunderte von Dingen tun möchte, um den Zweck seiner Existenz gerecht zu werden.“[2] (Strelecky, 2018)
Die Voraussetzung, um überhaupt die richtige Wahl treffen zu können, ist den eigenen ZDE (Zweck der Existenz) zu definieren. D.h. Sie müssen sich folgende Fragen stellen: „Warum sind Sie hier?“, „Führen Sie ein erfülltes Leben?“, „Was möchten Sie in Ihrem Leben erreichen?“ und „Was macht Sie glücklich?“ Diese Fragen gilt es ehrlich und ohne Skrupel zu beantworten. Schrecken Sie vor nichts zurück! Gehen Sie dabei in Ihr tiefstes Inneres und beantworten Sie diese Fragen in den kommenden Tagen in Ruhe. Denken Sie intensiv über die Fragen nach, bevor Sie ihre Antworten schriftlich formulieren.
- Treffen Sie die richtige Wahl
Auf Basis der in Schritt 1 beantworteten Fragen, gilt es die Antworten, kritisch mit Ihrem momentanen Leben abzugleichen. Sind Ihre Antworten mit Ihrem aktuellen Job vereinbar, dann befinden Sie sich auf dem genau richtigen Weg und ändern Sie nichts. Gratulation! Sie leben Ihr Leben nach Ihren Vorstellungen, Wünschen und Zielen.
Sind Ihre Antworten jedoch nicht mit Ihrem aktuellen Job vereinbar, dann befinden Sie sich auf dem falschen Weg und Sie müssen handeln. Handeln Sie nicht übermorgen oder erst in zwei Wochen, sondern jetzt!
Alle Menschen möchten ein erfülltes Leben leben. Folglich ist es auch ein unabdingbares Ziel, die Lebenserwartungen und Ziele mit Ihrem Job vollends vereinbar zu gestalten. Sie werden in Ihrem Leben mehr Zeit mit Ihrem Job verbringen, als mit Ihrem Ehepartner, Ihren Kindern und Freizeitaktivitäten. Deshalb ist diese Entscheidung so wichtig! Viele Menschen denken, dass der ZDE mit dem Job nicht vereinbar ist – doch genau das ist er! Ein Job ist nicht nur dafür da, um Geld zu verdienen – ein Job ist dafür da, erfüllende Tätigkeiten mit Spaß und Freude zu bearbeiten und dabei Geld zu verdienen! Dies ist ein gravierender Unterschied in der Betrachtungsweise.
Haben Sie nun Ihren ZDE klar definiert, wissen Sie was Sie von Ihrem künftigen Job erwarten. Definieren Sie Ihre Ziele und gleichen Sie diese mit den Anforderungen ab. Stimmen Sie überein, so greifen Sie zu. Stimmen Sie nicht überein, so suchen Sie nach einer anderen Stelle.
Sie fragen sich bestimmt gerade: „Ist es wirklich so simpel?“ Ja das ist es! Denken Sie noch heute über Ihren ZDE nach und gleichen Sie ihn mit ihrem Job ab. Allein Sie entscheiden, ob Sie ein erfülltes Leben leben oder nicht.
Nehmen Sie sich die Zeit und prüfen Sie, ob Sie auf dem für SIE richtigen Kurs sind. Ich wünsche Ihnen dafür nur das Beste! Und falls Sie den Gendanken des ZDE interessant finden, so kann ich Ihnen von Herzen das Buch „Das Café am Rande der Welt – Eine Erzählung über den Sinn des Lebens“ von John Strelecky empfehlen.
Autor: Lukas Bantle
[1] Abb.1: https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID13838562.html?ProvID=10907022&gclid=EAIaIQobChMIq5m21uem3wIVxYXVCh1vmwKOEAAYASAAEgKZIfD_BwE, abgerufen am 17.12.2018
[2] John Strelecky, „Das Café am Rande der Welt“, 41. Auflage 2018, dtv Verlagsgesellschaft mbH&Co. KG, München, Seite 49